P R E S S E M I T T E I L U N G
"Nachhilfe darf nicht zur Normalität werden"
37 Prozent der Kinder bekamen Nachhilfe, weitere 27 Prozent hätten sie gebraucht - Alarmierende Zahlen bestätigen Bedarf nach Akutmaßnahmen
Wien - SPÖ-Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler zeigt sich angesichts der heute von der Arbeiterkammer präsentierten Zahlen zum Nachhilfebedarf in Österreich erschüttert. „Nachhilfe darf nicht zur Normalität werden! Die Schule von heute ist aber eine, die genau dazu führt“, kritisiert Vorderwinkler die aktuelle Situation an den österreichischen Schulen mit Verweis auf die präsentierten Zahlen, die eine eindeutige Sprache sprechen. Demnach haben im Schuljahr 2020/2021 37 Prozent aller Schülerinnen und Schüler Nachhilfe in Anspruch genommen. Von den Kindern, die keine Nachhilfe erhalten haben, hätten weitere 27 Prozent einen Bedarf an privater Nachhilfe gehabt, bekamen diesen aber meist mangels finanzieller Mittel nicht. „Wir können bildungspolitisch nicht einfach so tun als hätte es Corona nie gegeben. Die Bildungsschere ist massiv auseinandergeklafft. Gerade deswegen haben wir als Akutmaßnahme einen Bildungsscheck von 1.000 Euro pro Kind gefordert, der bei Bedarf für Nachhilfe eingelöst werden kann. Es ist unsere gemeinsame Pflicht dafür zu sorgen, dass niemand den Anschluss verliert!“, zeigt sich Vorderwinkler überzeugt.
Probleme hoffentlich für alle unübersehbar
Insgesamt und nachhaltig müsse man dem Problem, dass das österreichische Schulwesen eines ist, das immer weniger Kinder mitnimmt, mit flächendeckenden Ganztagsschulen begegnen. „Die Probleme im österreichischen Schulsystem waren schon vor der Krise allen klar, die die Probleme sehen wollten. Sie sind spätestens jetzt, hoffentlich für alle, unübersehbar!“, schließt Vorderwinkler und weist darauf hin, dass das Ende der Fahnenstange nicht mit Ende des Schuljahrs erreicht sein werde.