P R E S S E M I T T E I L U N G
SPÖ-Vorderwinkler: "Gesetzlich klarstellen, dass Benotungen nicht zur Willkür nach Geschmack und Sympathie werden"
Einführung der Ziffernnote im Schulfack Englisch wohl neuer Anlauf,
um Kinder nach Volksschule zu selektieren
Wien – SPÖ-Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler reagiert angesichts der "nachvollziehbarer Weise" entstandenen Irritationen rund um das Vorhaben des Bildungsministeriums betreffend der Umstellung auf kompetenzorientierte Lehrpläne mit einem konstruktiven Vorschlag: "Es braucht hier eine gesetzliche Klarstellung, dass Benotungen auch in Zukunft nicht zu einem Willkürakt werden, wo nach Geschmack und Sympathie, nach der Frage, wer ist brav und wer nicht, entschieden werden soll, welche Note in Mathematik angebracht erscheint", so die Bildungssprecherin der SPÖ, stellt dabei aber grundsätzlich klar, kompetenzorientierten Lehrplänen positiv gegenüber zu stehen.
In einem anderen Punkt bereiten ihr die Pläne des Bildungsministeriums allerdings große Sorge. Demnach sollen Volksschulkinder bei Abschluss der vierten Klasse in Zukunft in Englisch mittels Ziffernnote bewertet werden. (Anm.: Derzeit wird nur die Teilnahme am Englisch-Unterricht vermerkt.) Dahinter sei der nächste Anlauf zu vermuten, Kinder nach der Volksschule sozial zu selektieren, indem in Zukunft etwa nur jene Kinder, die in Englisch mit einem 'Sehr gut' abgeschlossen haben, Gymnasien besuchen dürfen sollen. "Die Corona-Krise hat die Bildungsschere ohnehin noch weiter geöffnet. Hier eine weitere Selektierung vorzunehmen, ist das Gegenteil von dem, was eine gute Schule von morgen auszeichnen soll. Weder schwarze Pädagokik aus der Zeit von Maria Theresia, noch ein differenziertes Schulsystem werden uns bildungspolitisch auch nur einen Millimeter weiter in die richtige Richtung bringen!", führt Vorderwinkler aus. Sehr schade ist, dass die türkis-grüne Koalition weiter am Zwang zu Ziffernnoten an den Volksschulen festhält. "Dass Ziffernnoten zur Beurteilung geeignet sind, wird in der Pädagogik seit Jahrzehnten kritisch gesehen, da sie schon bei den Jüngsten einen enormen Leistungsdruck aufbauen und noch dazu wenig aussagekräftig sind. Viel besser wäre es, sich endlich von diesem Zwang zu verabschieden und stattdessen endlich die gemeinsame Schule der sechs bis 14-Jährigen zu realisieren. Das würde den Kindern und Eltern unheimlich viel Druck nehmen.", so Vorderwinkler abschließend.